Ehre, Ranz!
19.06.2007
Liebe Leser!Es ist ein perfides Spiel, das um Miroslav Klose inszeniert wird. Wer auch immer etwas bei Bayern zu sagen hat, versuchte in den vergangenen Tagen dem mittlerweile unsäglichen Wechseltheater eine neue Note zu geben.
Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, jetzt auch verstärkt Franz Beckenbauer machen verbalen Druck auf Werder Bremen, den Nationalstürmer endlich und schon ein Jahr vor Vertragsende ziehen zu lassen - zum FC Bayern. Immer garniert mit der Behauptung, Werder könne Klose ohnehin nicht halten.
Mit welchem Recht nehmen sich die Bayern-Bosse solche Behauptungen raus? Spricht da die Macht des Stärkeren? Ist es pure Arroganz? Oder nur ganz normales Ballyhoo, marktschreiersche Werbung?
Wenn Bayern Miroslav Klose umgehend verpflichten will, nützen aber keine Drohgebärden. Dann muss Geld auf den Tisch, und zwar so viel Werder haben will. Bremens Manager Klaus Allofs lässt sich nicht weichkochen durch Verbalattacken, er ist selbst viel zu lange im Geschäft und war mit seiner Einkaufspolitik in der jüngeren Vergangenheit erfolgreicher als Bayern.
Allofs hat auch nichts zu verlieren. Er hat Zeit, Bayern offenbar nicht. Und wer glaubt, ein unzufriedener Klose würde, wenn Allofs ihn nicht freigibt, in Bremen in der Saison 2007/08 das Fußballspielen einstellen, der täuscht. Klose muss Leistung zeigen und wird es, er muss seinen Stammplatz in der Nationalmannschaft verteidigen. In einem Jahr ist Europameisterschaft.
Vielleicht liegt der Schlüssel bei Klose selbst. Der Nationalstürmer will weg aus Bremen, ziemlich schnell sogar, warum auch immer? Dann kann er auch etwas dafür tun und einen Teil der Differenz zwischen Bayern-Gebot und Bremen-Forderung aus eigener Tasche bezahlen.
Ja, er sollte sich freikaufen.
Christian Tuchtfeldt
Comments