Sklavenhandel de luxe
Schicker Artikel im Magazin der ansonsten unschicken SZ über den Spielerhändlermarkt in Südamerika.
Clubpräsident Bernd Hoffmann, ein scharfsinniger Manager-Typ, kann sich noch genau daran erinnern, wie die Abordnung in seinen Geschäftsräumen auftauchte. »Die kamen mit Musterkoffern und DVDs«, sagt Hoffmann. »Aber eigentlich braucht man die gar nicht mehr. Jeder noch so einbeinige Spieler hat mittlerweile sein Video auf YouTube.« Die ersten Eindrücke würden sich mittlerweile alle Bundesliga-Manager auf YouTube holen, sagt Hoffmann. Dort kann man die schönsten Tore und Aktionen des Spielers genießen, unterlegt mit rockiger Musik. Wer glaubt, dass Fans diese Videos zusammenschneiden, täuscht sich. »Das Geschäft ist derartig professionalisiert, da wird nichts dem Zufall überlassen.« 157000 Abrufe hat etwa das Video mit dem Titel Thiago Neves Show innerhalb der letzten elf Monate gesammelt. Einer davon kam aus Hoffmanns Büro.
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